Amtliche Meldung

Afrikanische Schweinepest: Neuer Fund in Hessen – Restriktionszone wandert in Richtung Süden

Der Fund von zwei neuen Wildschweinkadavern in Hessen, die mit der Afrikanischen Schweinpest (ASP) infiziert waren, ändert auch die Lage im Kreis Mainz-Bingen: Das Suchgebiet rund um den Fundort, die sogenannte Restriktionszone, ändert sich und schiebt sich in Richtung Süden. Dafür werden die Vorgaben am oberen Ende der bisherigen Zone, im Lennbergwald gelockert: Der Suchbereich endet dort nun etwas näher in Richtung Stadtgebiet Mainz, der Wald bleibt außen vor und darf wieder bejagd werden. Eine neue Allgemeinverfügung hat Landrätin Dorothea Schäfer jetzt unterschrieben, sie tritt mit Veröffentlichung in Kraft.
Die beiden letzten Kadaver waren bei Riedstadt-Leeheim und am Kühkopf im hessischen Ried, also südlich der bisherigen Kernzone bei Rüsselsheim gefunden worden. Das bedeutet, dass nun auch der südliche Teil des Landkreises Mainz-Bingen bis in den Nachbarlandkreis Alzey-Worms betroffen ist. In westlicher Richtung geht die neue Restriktionszone jetzt bis nach Friesenheim, Wintersheim und Weinolsheim. Eine Karte und eine Auflistung der Orte innerhalb der Zone gibt es auf der Homepage des Kreises unter www.mainz-bingen.de.
Inhaltlich wird sich im Landkreis an den Vorgaben zunächst nichts ändern: Innerhalb der Restriktionszone besteht Jagdverbot, Anleinpflicht für Hunde und vor allem in der Nähe des Rheins, wo es große Populationen gibt, soll die Schutzzone möglichst gemieden werden, um die Wildschweine nicht aufzuhetzen und zu vertreiben. Die Ernte kann weiterhin eingebracht werden, es bestehen hier derzeit keine Einschränkungen.
Rund um die bisherige Restriktionszone sind mitterweile 20 Wildschweine geschossen worden, die allesamt negativ gestestet wurden. Die Afrikanische Schweinepest ist derzeit also noch nicht im Landkreis Mainz-Bingen angkeommen. Die Mainz-Binger Jägerschaft spielt hier beim Absuchen des Geländes eine außerordentlich wichtige Rolle, wofür Landrätin Dorothea Schäfer Ausdrücklich dankt. Mit Wärmebildkameras und speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden wird das Gelände abgesucht – sowohl in den bewaldeten Gebieten, den flußnahen Auen als auch den Getreidefeldern: „Die Jäger unterstützen uns hier sehr aktiv. Der Einsatz wird jetzt in den nächsten Tagen weiter Richtung Süden wandern“, sagte der fürs Veterinärwesen zuständige 3. Beigeordnete des Landkreises, Erwin Malkmus. Zudem wurde in Hessen ein Zaun aufgebaut, der die Wildschweine dort am Weiterziehen hindern soll.

Die Bevölkerung kann beim Kampf gegen die Ausbreitung der ASP mithelfen:

  • Die Schutzzone soll möglichst gemieden werden. Besonders der Bereich am Rhein zwischen Bodenheim In Richtung Süden steht hier im Fokus, da hier größere Wildschweinpopulationen vorhanden sind. Die Ruhe in dem Gebiet ist erforderlich, um die Tiere nicht aufzuschrecken und zu vertreiben. Nur so können die Rotten kontrolliert und möglicherweise infizierte Tiere erkannt werden.
  • Radfahrer, Spaziergänger, Schrebergärtner und Hundehalter werden daher gebeten, sich bestenfalls gar nicht in dem Gebiet aufzuhalten, sich mindestens aber ruhig und langsam zu verhalten sowie auf den Wegen zu bleiben.
  • Auch lautstarke Partys und private Feiern sollten in dem Bereich unterbleiben.
  • Es besteht eine Anleinpflicht, Hunde dürfen also keinesfalls frei rumlaufen.
  • Keine Essensreste in der Gegend herumliegen lassen, sondern alle Reste mitnehmen und in geschlossenen Mülltonnen entsorgen. Sollte etwa der Belag eines Wurstbrotes aus infiziertem Fleisch hergestellt worden sein, ist das für den Menschen kein Problem und völlig ungefährlich. Aber sollte ein Wildschwein diese Essensreste verzehren, wird so das Virus weitergetragen und eine Ausbreitung der Seuche befördert.
  • Es besteht Jagdverbot in der Restriktionszone.

 

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